Presse

Wenn die Planung einer Hochzeit Panik auslöst

Noch immer ist es nicht für alle jungen Menschen in Deutschland selbstverständlich, die Person heiraten zu „dürfen“, mit der sie sich ein gemeinsames Leben vorstellen können und die sie lieben.

Eine Zwangsheirat, bei der die Braut, der Bräutigam oder beide von den Familien gezwungen werden, jemanden zu ehelichen, ist ein massiver Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht über das eigene Leben, besonders die eigene Sexualität und Familienplanung. Oft blockiert diese Ehe Ausbildung und berufliche Chancen, vor allem für Frauen. Die betroffenen Töchter und Söhne werden von ihrer Familie oft gar nicht gefragt, ob sie mit der gewählten Person einverstanden sind oder wann sie heiraten möchten. Die Eltern handeln in der Überzeugung, es sei ihr Recht und ihre Pflicht, ihr Kind gut zu verheiraten.

München. Von ihren Brüdern misshandelt, vom Vater mit dem Tod bedroht: Alina (Name geändert) musste leiden, weil sie den Mann nicht heiraten wollte, den man für sie ausgesucht hatte. Die 20–Jährige flüchtete schließlich vor Gewalt, Zwang - und vor der eigenen Familie. Bei "Scheherazade", Bayerns erstem speziellen Wohnprojekt für junge Frauen, die von Zwangsheirat bedroht oder betroffen sind, fand sie ein neues Zuhause auf Zeit. Wie 83 andere junge Frauen, die in den vergangenen fünf Jahren hier unterkamen.

Der Mehrzahl der jungen Frauen, die bei  „Scheherazade“ Hilfe suchten, blieb eine erzwungene Ehe erspart, einigen rettete das Schutzangebot vermutlich das Leben. Sicher ist: „Mehr als die Hälfte der Hilfesuchenden baute sich mit Hilfe von ´Scheherazade` ein selbständiges Leben auf – meist in einer anderen Stadt“, so Projektverantwortliche Juliane von Krause. Sie ist Geschäftsführerin von „STOP dem Frauenhandel ökumenische gGmbH“, der in München ansässigen Trägerin von „Scheherazade“.

Die vom bayerischen Sozialministerium geförderte Einrichtung bietet an einem geheim gehaltenen Ort irgendwo in Bayern drei Krisenplätze für junge Frauen im Alter zwischen 18 und 21. „Das ist die Altersgruppe, die am häufigsten von Zwangsheirat bedroht ist“, weiß Juliane von Krause: „Bei uns erhalten die Frauen schnell und unbürokratisch Schutz und Hilfe.“ Die Wohnplätze sind stark gefragt, 20 Frauen fanden hier im vergangenen Jahr eine sichere Bleibe, heuer waren es bislang 12 Hilfesuchende. Einige von ihnen waren bereits zwangsverheiratet worden. Manche sind nur zwei Wochen in der Wohnung, andere über zwei Monate. Die meisten haben Migrationshintergrund, sind aber in Deutschland geboren oder schon sehr lange im Land. Vermehrt Anfragen gibt es allerdings auch von Migrantinnen, die erst jüngst aus ihren Heimatländern geflüchtet sind.  

Geschichten wie die von Alina können Juliane von Krause und Ihre Mitstreiterinnen viele erzählen. Es verging seit der Gründung vor fünf Jahren kaum eine Woche in der nicht jemand bei „Scheherazade“ zumindest telefonisch Hilfe suchte. Permanente Kontrolle, Verbote, psychische und körperliche Gewalt – viele Betroffene haben das jahrelang ertragen, bevor eine von den Eltern geplante Eheschließung sie vollends verzweifeln lässt. Widersetzen sich die Töchter der ungewollten Hochzeit, müssen sie in den traditionell und autoritär geprägten Familien oft noch mehr Druck erdulden. Für die jungen Frauen ist das ein großer Zwiespalt. „Zum einen haben sie Angst vor der Zwangsverheiratung, zum anderen lieben sie ihre Familie, fühlen sich beispielsweise für ihre kleinen Geschwister verantwortlich“, so eine der betreuenden Sozialpädagoginnen.

Für Alina wurde die Situation schließlich unerträglich. Sie fasste den Entschluss, ihre Familie zu verlassen und suchte im Internet nach Hilfsangeboten. „Für viele Betroffene ist es schon nicht einfach, sich überhaupt jemandem anzuvertrauen“, so die Mitarbeiterin, „tatsächlich wegzugehen erfordert sehr viel Mut.“ Ob Wohnort, Schule, Uni oder Ausbildungsplatz, der Freundeskreis und manchmal sogar der Name: Plötzlich ist alles neu, das ganze bisherige Leben auf den Kopf gestellt.

Alina war mutig. Über den Notruf 0800 4151616 nahm sie Kontakt zu „Scheherazade“ (www.scheherazade-hilft.de) auf und plante gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen ihre Flucht in die Schutzwohnung. „Anonymität ist zur Sicherheit der jungen Frauen und der Einrichtung ganz wichtig“, so Juliane von Krause, „in diesem geschützten Raum können sie zur Ruhe kommen und mit unserer Unterstützung Pläne für die Zukunft entwickeln.“

Der Schritt in ein eigenständiges Leben fern der Familie ist schwierig und schmerzhaft, vielfach aber unumgänglich. Nicht immer ist jedoch der endgültige Bruch mit dem Elternhaus nötig oder passend. Manchmal gelingt es zu vermitteln und die von den Eltern geplante Hochzeit wird abgesagt. Oder aber die Mädchen quält schlimmes Heimweh und sie kehren trotz aller Bedenken zurück. „Wir müssen das akzeptieren, versuchen aber Sicherheitsmechanismen einzubauen, um auf erneute Gewalt oder Heiratspläne der Eltern reagieren zu können“, so eine der Mitarbeiterinnen.

Alina hat ihren eigenen Weg gesucht und es geschafft: Sie zog nach einigen Wochen in eine kleine Wohnung und begann, wie sie es sich erträumt hatte, eine Ausbildung.

Für die Zukunft wünscht sich Juliane von Krause, noch viele weitere jungen Frauen dabei unterstützen zu können, ein selbstbestimmtes Leben in Sicherheit zu führen. Daher seien der politische Rückhalt und die weitere Finanzierung durch das Sozialministerium wichtig.  Denn: „Zwangsheirat ist eine massive Menschenrechtsverletzung“, so von Krause. Und auch in Bayern kein Einzelfall. (Ende)

Kontakt für Rückfragen:
Juliane von Krause
Tel. 089 38534454

Geschäftsführerin STOP dem Frauenhandel,
Schwanthalerstr. 79
80336 München
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.scheherazade-hilft.de  

Scheherazade: 0800 4151616

 

Presseinformation vom 4. Oktober 2017

  • Proje, Bavyera’da yasayan zorla evlilik magdurlarina veya zorla evlilik tehdidi altindaki genç kadinlara kriz durumunda siginma olanagi sunuyor.
  • Proje, 500’ün üzerinde gece güvenli siginma imkani sundu: Zorla evlilige ve ailelerden gelen tehdide karsi koruma.
  • Projeye, acil yardim numaramiz 0800 4151616’yi ücretsiz arayarak veya www.scheherazade-hilft.de internet sitesi üzerinden ulasabilirsiniz.

Bavyera, 28 Mayis 2013 – Bavyera’daki konut projesi Scheherazade, kurulusundan bir yil sonra yaptigi degerlendirmeyle sundugu yardimlarin basarisini ortaya koydu: Yaslari 18 ile 21 arasinda degisen zorla evlilik magduru veya zorla evlilik tehdidi altinda bulunan genç kadinlar, burada kendilerine siginacak bir yer buluyor. Konutun 2012 yilinin Agustos ayinda tamamlanmasindan bu yana, birçok genç kadin burada 513 gece güvenli bir siginma imkani buldu.

Scheherazade projesinin bugüne kadar yardim ettigi kadinlarin yarisi, somut bir zorla evlilik tehdidinden dolayi buraya sigindilar; planlanan bu evlilikler engellenerek bu kadinlarin hepsine yardim edildi. Geriye kalan kadinlarin da hemen hemen tamami, akrabalari tarafindan sözde “namus” nedenleriyle kendilerine yöneltilen tehditten korunacak bir yer ariyordu. Bir kadin ise, basvurdugunda zorla evlendirilmis bulunuyordu.

Kadinlar ve onlara yardimci olanlar için danismanlik hizmeti

Scheherazade bünyesinde acil tehdit altinda bulunan 3 kadin için yer bulunduruyor; bu kadinlara projede 10 haftaya kadar kalabilme imkani sunuyor. Bu süre zarfinda kadinlara yogun bir destek vererek eslik ediyor. Proje müdürü Juliane von Krause, “Kadinlar Scheherazade projesinde bürokratik engeller olmadan, hizlica yardim ve korunmaya ulasiyor,” diyor ve ekliyor: “Ayni zamanda, duyarli üçüncü kisilere ve kadinlara bu zor durumlarinda yardimci olan yakinlarina da danismanlik hizmeti sunuyoruz.” Çünkü kadinlar çogu zaman projeye kendileri basvurmuyorlar: Scheherazade ile iletisime geçenler, çogunlukla yardim kuruluslari, polis, okul görevlileri veya arkadaslar oluyor.

Bu kadinlarin büyük kismi Almanya’da dogup büyümüs olmalarina ragmen, kendilerinin veya ebeveynlerinin kökenleri evlilik konusunda rol oynamaya devam ediyor: Projenin yardim ettigi magdurlarin çogu Türkiye veya Afganistan’la ailevi iliskileri olan kadinlar oldu. Kadinlarin ailelerinin göç ettikleri ülkeler arasinda ayrica Pakistan, Somali, Hirvatistan, Makedonya, Sirbistan ve Arnavutluk/Kosova da bulunuyor.

Önce tehditten kurtulmak, sonra gelecegi planlamak

Güvenlik nedeniyle adresi açiklanmayan korunma evi, huzur içinde gelecek planlari yapma olanagi sunuyor. Proje yetkilisi von Krause, siginan genç kadinlarla yaptiklari yogun görüsmelerde onlarla birlikte bir gelecek vizyonu olusturduklarini belirtiyor.

Projede belirli bir süre kaldıktan sonra şu üç senaryo söz konusu oluyor:

  1. Bugüne kadar destek verilmiş kadınların yaklaşık yüzde 40’ı –Scheherazade oluşumunun müdahalesi ve tehlike değerlendirmesinin ardından– evliliğe zorlanmayacakları önkoşuluyla ailelerine geri döndü. Proje, genç kadınlar evlerine dönerken aracı bir kişinin bundan sonraki gelişmeleri takip etmesini garanti altına alıyor.
  2. Yaklaşık aynı oranda kadın, ailelerinin evinden ayrılıp kendi evlerine, bir kadın sığınma evine ya da bir öğrenci yurduna yerleşmeye karar verdi.
  3. Olası diğer bir senaryo ise, projeden ayrılan kadına akraba veya arkadaşlarının yanında güvenli barınmanın sağlanması.

Somut bir örnek: Feride (19 yasinda)

Scheherazade, 19 yasindaki Feride’ye söyle yardimci oldu: Ailesi, egitime büyük önem veren Feride’yi Türkiye’de yasayan biriyle evlendirmek ister. Feride damat adayiyla tanisir, ancak Almanca bilmeyen ve egitim sahibi olmayan biriyle evlenmek istemez ve bu evlilige karsi çikar. Ailesi bunun üzerine Feride’ye yogun siddet uygular. Meslek okulu ögretmeninin genç kadinin vücudundaki siddet izlerini fark etmesi üzerine, okulun sosyal hizmetler uzmani Feride’nin Scheherazade ile temas kurmasina aracilik eder.

Birkaç telefon görüsmesi ve konut projesinin güvenligine dair kurallarin açiklanmasindan sonra Feride’ye projede bir siginma yeri verilir. Egitmeni anlayis göstererek egitimine bir süre ara vermesini saglar. Feride aile evinden uzun vadeli bir ayrilisi düsünmediginden araya güvenilir kisiler sokulur. Bir teyze ve büyükannenin araya girmesiyle Türkiye’deki dügün iptal edilir, Feride bir kaç hafta sonra ailesinin yanina döner. Okulun sosyal hizmetler uzmani, yeni bir siddet veya evlilik plani durumunda müdahalede bulunabilmek üzere Feride’yle halihazirda baglanti halinde bulunmaktadir.

Sehrazat yardiminizda

Sehrazat, Bavyera’da yasayan, zorla evlilik magduru veya zorla evlilik tehdidi altinda bulunan genç kadinlara siginma imkani sunan bir konut projesidir. Projede kalinan süre boyunca sosyal pedagoglar bu kadinlara yogun bir destek verir. Geceleri veya hafta sonlari hemen ulasilabilinen bir acil servis mevcuttur. Projeyi “Stop dem Frauenhandel” (Kadin Ticaretine Son) gGmbH yürütüyor.

Acil yardim numaramizi magdurlara iletmek, onlari sundugumuz hizmet hakkinda bilgilendirmek hayat kurtarir, siddeti önleyebilir.

Acil yardim numarasi: 0800 4151616 (tüm sabit hatlar ve cep telefonlarindan ücretsiz arama)
E-posta: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Daha fazla bilgi için: www.Scheherazade-hilft.de

STOP dem Frauenhandel gGmbH Liga Bank München IBAN:
Verwendungszweck: BLZ 75990300  DE 08750903000002298201
Spende Scheherazade Konto 2298201 BIC: GENODEF1M05

Basinla iliskiler için

Antje Rudolph, Telefon: 040 63692981, E-posta: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Sehrazat yardim ediyor

Juliane von Krause, Geschäftsführerin
Telefon: 089 38534454 
E-posta: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!  
STOP dem Frauenhandel Ökumenische gGmbH
Schwanthalerstraße 79
80336 München

     
            
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